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Leuchtenhersteller Zumtobel feuert Vorstand und holt Ex-Infineon-Chef

Der ehemalige Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat einen neuen Job. Er soll künftig den Wandel des österreichischen Leuchtenherstellers und Osram-Wettbewerbers Zumtobel hin zur LED-Technologie verantworten. Seine Vorgänger wurden zuvor gefeuert.
Rennsportler und Ex-Infineon-Chef: Ulrich Schumacher sitzt künftig am Steuer des Leuchtenherstellers Zumtobel

Rennsportler und Ex-Infineon-Chef: Ulrich Schumacher sitzt künftig am Steuer des Leuchtenherstellers Zumtobel

Foto: Oliver Berg/ picture-alliance/ dpa

Bregenz - Der börsenotierte Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel  tauscht den Vorstand aus. Ursache sind unterschiedliche Auffassungen über die operative Umsetzung der Unternehmensstrategie, wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte. CEO Harald und CFO Mathias Dähn scheiden per 30. September aus, Ulrich Schumacher (55) werde mit 1. Oktober Vorstandsvorsitzender und interimistisch auch Finanzchef. Schumacher war bis 2004 CEO beim Halbleiterspezialisten Infineon  .

"Der Aufsichtsrat der Zumtobel AG hat am heutigen Abend die Rücktritte des CEO Harald Sommerer und des CFO Mathias Dähn per 30. September 2013 akzeptiert", hieß es in der Mitteilung. Davor habe es "unterschiedliche Auffassungen über die operative Umsetzung der globalen Wachstumsstrategie in der wichtigen Phase des Technologiewandels hin zu LED" zwischen Vorstand und Aufsichtsrat gegeben. Eine Herausforderung, der sich auch der Konkurrent Osram derzeit stellen muss.

Schumacher sei ein "ausgewiesener Technologie-Experte, der auf bemerkenswerte unternehmerische Erfolge zurückblicken kann". Unter seiner Führung werde sich die Zumtobel AG wieder verstärkt auf ihre langjährigen Erfolgsfaktoren - die starke technologische Orientierung einerseits und wegweisende ästhetische Kompetenz in Design und Architektur andererseits - fokussieren.

Schumacher unterschreibt bis 2017

Schumachers Mandat läuft bis zum 30. April 2017, ein Finanzchef soll in den nächsten Monaten gefunden werden.

Schumacher ist 1958 in Bergisch Gladbach geboren. Er studierte Elektrotechnik und Betriebswirtschaft und arbeitete ab 1986 bei Siemens , wo er ab 1996 den Bereich Halbleiter verantwortete. 1998 stieg er in den Zentralvorstand der Siemens AG auf. Im Jahr 2000 führte er den ausgegliederten und in Infineon Technologies AG umbenannten Bereich an die Börse.

2004 wurde er Partner eines amerikanischen Private Equity-Unternehmens im Technologiebereich, Francisco Partners, und betreute dort unter anderem die Entstehung von Numonyx, ein Joint Venture zwischen Intel  und ST Microelectronics. Von 2007 bis 2011 sanierte er als CEO die Grace Semiconductor Manufacturing Corporation, eine zum Teil staatliche chinesische Unternehmung mit Sitz in Shanghai. Seit 2011 hält er einige Aufsichtsratsmandate und berät Technologieunternehmen.

krk/dpa

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